Aidenbach: Spanischer Erbfolgekrieg mit Gemetzel von 1706; Freilichtspiel; historische Stiche, Ansichtskarten und Dokumente

Aidenbach 48.568237,13.08552 - Google Maps 
Reizvoll eingebettet in das waldreiche Hügelland zwischen Vils und Rott im äußersten
Westen des Landkreises Passau präsentiert sich der Markt
Aidenbach (rund 3200 Einwohner).

Bekannt wird Aidenbach im Spanischen Erbfolgekrieg, als der bayerische Kurfürst Maximilian II. Emanuel an der Seite Frankreichs eine Königswürde erringen will.

Der Turm von St. Agatha aus dem 13. Jahrhundert wurde 1861 erhöht.
Wegen Baufälligkeit erfolgte 1900 ein Neubau des Kirchenschiffes in neugotischem Stil.
(Aufnahme Günther Rauch, Filmproduktion Aldersbach)

Der Hauptaltar der St. Agatha geweihten Kirche.
Weil Agatha den Heiratsantrag des (nichtchristlichen) sizilianischen Statthalters ablehnte,
ließ er ihr beide Brüste abschneiden.
(Aufnahme Günther Rauch, Filmproduktion Aldersbach)

Als sie dies, gepflegt durch den hl. Petrus, überlebte, wurde sie auf glühenden Kohlen zu Tode gequält.
(Aufnahme Günther Rauch, Filmproduktion Aldersbach)

Gemälde an der Fassade des Alten Rathauses verweisen auf die Geschichte Aidenbachs.
(Aufnahme Günther Rauch, Filmproduktion Aldersbach)

Eine Tafel erinnert an den früher hier vorhandenen Pranger.
(Aufnahme Günther Rauch, Filmproduktion Aldersbach)

Der Marktplatz mit dem Marktbrunnen von 1716.
An der Front des roten Hauses rechts eine Gedenktafel:

1703 besuchte Maximilian II. Emanuel Aidenbach, 1704 verlegte er nach der verlorenen Schlacht bei Höchstädt seinen Hofstaat in die Niederlande nach Brüssel.
Österreich besetzte Bayern, das brutale Vorgehen der Besatzungsmacht weckte Widerstand.

Historische Berühmtheit erlangten die Bauernaufstände im Jahre 1705/1706,
ganz besonders durch die Aidenbacher Bauernschlacht am 8. Januar 1706.

Das Bauerndenkmal am Marktplatz erinnert an diese Begebenheit.
(Aufnahme Günther Rauch, Filmproduktion Aldersbach)

Zunächst zogen Bauern des bayerischen Oberlandes am Weihnachtstag 1705 vor München, um die Stadt von der drückenden österreichischen Besatzung zu befreien.
1.100 Bauern wurden daraufhin in der sogenannten "Sendlinger Mordweihnacht" abgeschlachtet.

Nach dem Sieg vor München rückten die Österreicher am Morgen des 8. Januar in Richtung Aidenbach vor.
Ca. 4.000 Bauern und Handwerker des bayerischen Unterlandes wurden dort grausam niedergemetzelt.

Kleeberg 48.57006,13.097148 - Google Maps
Denkmal Kleeberg

Auf dem Handlberg sind 318 Freiheitskämpfer beerdigt.
Aidenbach Handlberg 48.563757,13.098403 - Google Maps 
(Aufnahme Günther Rauch, Filmproduktion Aldersbach)

Das Denkmal auf dem Handlberg

 Aidenbach Reschendobl 2 48.546931,13.092237 - Google Maps
Denkmal Reschendobl (640 Bestattungen)

Das Aidenbacher Freilichtspiel "Lieber bairisch sterben ... Aidenbach 1706" findet im 3-jährigen Turnus statt.

Österreichische Besatzungssoldaten mit Pferdefuhrwerk vor ihren Zelten
(Aufnahme Günther Rauch, Filmproduktion Aldersbach)

Über 100 Bürgerinnen und Bürger aus Aidenbach und Umgebung nehmen am Festspiel teil
und bewahren das Andenken an diese schrecklichen Ereignisse.

Freilichtspiel: Bauern

Freilichtspiel: Spion
(Aufnahmen Verwaltungsgemeinschaft Aidenbach)

Bilder vom Aidenbacher Volksfest

Bläsergruppe beim Festzug des Aidenbacher Volksfestes
(Aufnahme Günther Rauch, Filmproduktion Aldersbach)

Ein alter Lanz-Schlepper beim Oldtimertreffen auf dem Marktplatz
(Aufnahme Günther Rauch, Filmproduktion Aldersbach)

Die Böllerschützen lassen´s krachen.
(Aufnahme Günther Rauch, Filmproduktion Aldersbach)

Historisches zu Aidenbach

Aidenbach auf einem Weningstich um 1700
(mit Genehmigung des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation)

Ausschnitt aus dem Ortsblatt Aidenbach von 1826
(Bayerische Landesbibliothek Ortsblatt Aidenbach)

Aidenbachdenkmal. Holzstich.
In: Kalender für katholische Christen auf das Jahr 1847.
Mit Erlaubnis der Staatlichen Bibliothek Passau.


Gedenkkarte (1905) Schlacht bei Aidenbach 1706

Karte der kgl. priv. Feuerschützengesellschaft Aidenbach (ca. 1906)

Aidenbach auf dem 200-Jahre-Jubiläumsheft von 1906
(Slg. Fam. Mayerhofer)

Die Beerdigung der Toten nach einer handschriftlichen Chronik, erstmals gedruckt 1859,
hier aus einem Nachdruck
(Slg. Fam. Mayerhofer)

Aidenbach mit Handlberg. Holzstich nach Carl Dietrich.
In: Wilhelm Götz: Geographisch-Historisches Handbuch von Bayern.
Der Mitte des 13. Jahrhunderts errichtete Turm wurde 1861 erhöht und umgestaltet.
Mit Erlaubnis der Staatlichen Bibliothek Passau.

Ergebnisliste des Aidenbacher internationalen Pferde-Trabreitens beim Volksfest 1896
(Landauer Bote vom 12.9.1896)

Marktplatz Aidenbach 1902
(Slg. A. Gierl)

Die Kreuzigungsgruppe ca. 1910
(Slg. K.-H. Forster)

Oberer Markt (1910?)
(Slg. K.-H. Forster)

Unterer Markt (1910?)
(Slg. K.-H. Forster)

Die Häuser auf der vorhergehenden Ansichtskarte rechts im Bild
hier auf einer kolorierten Postkarte mit dem Obstversandhaus Steinhuber (1910?)
(Slg. Fam. Mayerhofer)

Fahrplan der Pferdepostverbindung AidenbachGriesbach 1913;
die Fahrzeit beträgt etwa 3 1/2 Stunden.

Aidenbach und Umgebung auf einer Felle-Karte von 1917

Ankündigung eines Waren- und Viehmarktes in Aidenbach 1923
(Vilshofener Zeitung vom 2.3.1923)

Taubenmarkt in Aidenbach
(Slg. Fam. Mayerhofer)

Aidenbacher Schweinemarkt vom 10.6.1933
(Geisenhausener Zeitung vom 11.6.1933)

Die Reschendobl-Gedenkkapelle 1956
(Slg. Fam. Mayerhofer)

Aidenbacher Goggomobilannonce von 1956;
der niederbayerische Kleinstwagen wurde 284.491-mal gebaut;
es gibt noch gut 2.000 fahrtüchtige Exemplare.
(Slg. Fam. Mayerhofer)

Festbieretikett Weisses Brauhaus Aidenbach
(Slg. Fam. Mayerhofer)

Weisses Brauhaus Aidenbach, zwei Flaschenetiketten
(Slg. Fam. Mayerhofer)

Bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts war Aidenbach ein Zentrum der Holzschnitzkunst
(Annonce von 1956).
(Slg. Fam. Mayerhofer)

Güterzug am Bahnhof Aidenbach am 9.8.1969
(Foto F. Jäger)


zuletzt geändert am 19.03.2024, 23:39

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