Eichendorf, die Urheimat der Familie des romantischen Dichters von Eichendorff

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Die Eichendorfer Pfarrkirche St. Martin mit Öllingerkreuz und Flurbereinigungskreuz Rohrbach 
Die sechs ehemaligen Eichendorfer Brauereien

Das "Dorf des Ebecho", später Euchendorf, wird erstmals 1075 urkundlich erwähnt.
Eichendorf ist bereits 1264 als Marktort bezeugt. Marktrecht bedeutete Selbstverwaltung:
Rechtsprechung und Gewerbeaufsicht. Es wurde beispielsweise die Qualität von Fleisch, Brot und Bier geprüft, Preise wurden festgesetzt, Maße und Gewichte kontrolliert.
Die Bürger wählten jährlich einen vierköpfigen Inneren Rat.
Aus diesem wurde der Marktkammerer (= Bürgermeister) gewählt.
Laut Zensus 2022 ist der Markt Eichendorf mit 6652 Einwohnern die sechstgrößte Gemeinde im Landkreis Dingolfing-Landau.
(Luftbild www.leidorf.de)
Eichendorfer Marktplatz 48.633788,12.85576 - Google Maps

Die Eichendorfer Kirche St. Martin wurde 1466 geweiht, 1720 barock umgestaltet und bekam 1955 ein neues Langhaus mit flacher Decke.
Turmkuppel und Laterne wurden 1896 komplett erneuert.
Erst 1896 wurde Eichendorf selbstständige Pfarrei, vorher war es eine Expositur der Pfarrei Dornach.
St. Martin war ein Lieblingsheiliger der Karolinger, sein Patrozinium in Eichendorf war Folge der westfränkischen Mission und Zeichen einer Ausweitung des karolingischen Einflusses.
Kirche St. Martin 48.634422,12.857372 - Google Maps

Die Marienstatue wurde 1868 von Bürgern des Marktes gestiftet.
Der weite Brunnenkorb diente als Wasserstelle.
Nach 20 Jahren Zwischenlagerung in einem Keller am 31.5.1983 Neueinweihung durch Bischof Antonius.
1999 im Rahmen der Marktsanierung Neuvergoldung und Verlegung an den heutigen Platz.
Eichendorf Mariensäule 48.634197,12.855932 - Google Maps
Die Errichtung dürfte im Zusammenhang mit der aufblühenden Marienverehrung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stehen (Dogma der unbefleckten Empfängnis, Lourdes-Erscheinungen, Nachbau von Lourdes-Grotten im Vilstal, z.B. Hörgersdorf, Altfraunhofen, Indersbach).

Die Mondsichelmadonna aus der Apokalypse des Johannes:
Dann erschien ein großes Zeichen am Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet; der Mond war unter ihren Füßen und ein Kranz von zwölf Sternen auf ihrem Haupt. Sie war schwanger und schrie vor Schmerz in ihren Geburtswehen.

Der weihnachtliche Markt mit dem neuen Rathaus am 3.2.2000
(Foto L. Kriegl)

Frau Anna Tattenberger verstarb kinderlos am 15.1.1978.
Sie vermachte ihr Gasthaus der Gemeinde, die dort das neue Rathaus errichtete.
Als Dankeschön ist im ersten Stock des Rathauses ein historisches Zimmer der Spenderin ausgestellt.

Neben dem Rathaus steht die 1835 erbaute ehemalige Brauerei (bis 1922) mit früherem Gasthof zur Post (Poststation)
des Sebastian Wolferseder; die Gemeinde Eichendorf sanierte das Gebäude.
Der Postsaal ist damit wieder ein Zentrum kultureller Veranstaltungen.

Sehenswert war das Café Held mit seiner Sammlung historischer Fotografien.
Zum selbst gemachten Millirahmstrudel gab es Anekdoten aus alter und neuer Zeit.

An die ehemalige Brauerei Baierl erinnert noch diese Plastik über dem Eingang zur Pizzeria La Concetta.

Eichendorf ist die Urheimat der Freiherren von Eichendorff, erwähnt werden sie bereits 960 als Besitzer zweier Herrenhöfe des Passauer Bischofsstuhls.
1334 trifft Kaiser Ludwig der Bayer seinen Vetter Heinrich auf dem Schloss des Edlen von Eichendorff in Eichendorf.
Eichendorff-Denkmal 48.631829,12.858365 - Google Maps

Freiherr von Eichendorff im Winter
Eichendorff-Panoramaweg - Station 1: Von-Eichendorff-Denkmal

Ein paar Meter südlich daneben ein von der Landauer Bildhauerin v. Ranson gestaltetes Brunnenbüberl

Am Oberanger 32 steht dieser denkmalgeschützte Blockbau mit Giebellaube und Holzsägearbeiten aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

An der Fassade der ehemaligen Schmiede blickt eine altehrwürdige Madonna mit Kind gen Sonnenuntergang.

Wo früher der Sommerkeller der Brauerei Staudinger (später Tattenberger) stand
(heute steht noch der Rest der hölzernen Kegelbahn entlang der Straße Zum Anger),
baute um 1910 Dr. Aicher seine Villa; jetzt praktiziert dort der Tierarzt Dr. Oberwallner.
An die Erbauungszeit erinnert der schmiedeeiserne Jugendstilzaun.

Zwei Häuser weiter verkaufte früher die Familie Greiner neben Lederwaren auch Seilereiprodukte.
Eine Patrona Bavariae der Nachkriegszeit ziert die Fassade.
Eine Arbeit der Landauer Bildhauerin v. Ranson, die auch das Brunnenbüblein vor der Schule geschaffen hat.

Die Giebellaube des Stögmüllerhauses, der ehemaligen Eichendorfer Kinderbewahranstalt

Von den Drei Pappeln aus erkennt man bei klarer Sicht
den circa 70 Kilometer entfernten Kleinen Arber (1383 Meter, links) und Großen Arber (1455 Meter, rechts),
den höchsten Berg des Bayerischen Waldes, 2 Meter höher als der Große Rachel.

Etwas weiter rechts liegen der Kleine Rachel (1399 Meter, links) und der Große Rachel (1453 Meter, rechts).
Auf dem davorliegenden Höhenrücken rechts könnte Thurmannsberg zu sehen sein.

Der Eichendorfer Friedhof

Aus seuchenhygienischen Gründen wurde der Friedhof 1854 außerhalb der Ortschaft neu angelegt.

Die 1878 erbaute Kriegergedächtniskapelle, das vergoldete Friedhofskreuz von 1854,
der schmiedeeiserne, vergoldete Pilgerbrunnen von 2012.
Die Kapelle mit einem 25 Meter hohen Turm erinnert an die Gefallenen beider Weltkriege und mahnt zum Frieden.
Eichendorff-Panoramaweg - Station 3: Friedhof

Der neugotische Altar ist ein Werk des Eichendorfer akademischen Bildhauers Michael Steinböck (Aufnahme 2013).
Die Buntglasbilder stammen aus der Kirche Hartkirchen.
An den Wänden hängen die Wappen aller deutschen Länder, der Sudetendeutschen und des Marktes Eichendorf.
Aufgehängt sind Bilder der Gefallenen aus dem Raum Eichendorf.
Rechts neben dem Eingang das Relief eines sterbenden Kriegers.
(Foto U. Altmann)

Die Grabstätte der Familie Dr. Aicher

Grabmal des 1913 mit 47 Jahren verstorbenen Schäfflermeisters Georg Sturm und seiner Familie

Zugefrorener Vilskanal bei Eichendorf.
Er ist so berechnet, dass die Vils nur alle fünf Jahre Überschwemmungen verursacht.
(Aufnahme G. Lahl)

Der traditionelle Taubenkobel von Michael Hofmann in Berg (2018)


 Die Eichendorfer Pfarrkirche St. Martin 
Historische Bilder Eichendorfs
Joseph-von-Eichendorff-Panoramaweg  

Nebenbahn Aufhausen-Eichendorf-Kröhstorf   
Die sechs ehemaligen Eichendorfer Brauereien 
Der Eichendorfer akademische Bildhauer Michael Steinböck 
Die Eichendorfer Fotografen Hans und Anton Steindl 
 Die Eichendorfer Steinböck-Krippe


zuletzt geändert am 31.12.2023, 12:44

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