Vilsbiburg: 150 Fotografien und historische Dokumente aus fünf Jahrhunderten

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Film der Stadterhebungsfeier von 1929
Die
Vilsbiburger Stadtpfarrkirche

Um 1230 bestand das Dorf Vilsbiburg nur aus drei Mühlen und sechs Anwesen.
Im 13. Jahrhundert wurde planmäßig der Innere Markt errichtet, mit Ringmauern befestigt, mit dem Markt- bzw. Stadtrecht und einem Richter ausgestattet. Der Markt hatte damals 1375 Einwohner.
Ziel des herzoglichen Landesherrn war die Sicherung des Flussübergangs, verbunden mit Maut- und Zolleinnahmen.

Der Markt Vilsbiburg im Jahre 1476, die Pfarrkirche trägt noch den gotischen Turm!
(Der Spitzhelm wurde 1689 durch eine Zwiebelhaube ersetzt.)
Hier auf einer Ansichtskarte vom 18. Oktober 1910.
Noch im Jahre 1323 hatte Vilsbiburg den Titel "Stadt" geführt.
(Slg. H. Späth)

Vilsbiburg mit Großer und Kleiner Vils auf einer kolorierten Bayerischen Landtafel Apians von 1568.
Die apianschen Landtafeln waren über 200 Jahre lang, bis zu Napoleon, die genauesten Karten Bayerns.

Das Originalfresko Vilsbiburgs von Hans Donauer im Antiquarium der Münchner Residenz um 1590.
Die Pfarrkirche trägt noch den gotischen Spitzhelm, der 1677 durch einen Blitzschlag zerstört wurde.
Das Antiquarium wurde im Krieg weitgehend zerstört.

Das rekonstruierte Donauerfresko von BIBURG O(berland) im Antiquarium der Münchner Residenz
  (mit Erlaubnis der Bayerischen Schlösserverwaltung).
Erst 1837 wurden Landshut und Vilsbiburg Bestandteil des neu geschaffenen Regierungsbezirks Niederbayern.

1649, nach Beendigung des 30-jährigen Krieges, starben in Vilsbiburg 582 Einwohner an der Pest.

Der Markt Vilsbiburg 1702, im Wappen oben links der Biber, am rechten Bildrand Maria Hilf.
Der Turm der Pfarrkirche wurde zwischenzeitlich erhöht und mit einer Zwiebelhaube versehen.
Entlang des rechten Vilsufers liegen die Mühlen und Fischeranwesen.
(Weningstich 1702)

Die Beschreibung Vilsbiburgs in Wenings Veröffentlichung von 1723

S.-Maria-Hilf-Kapellen, auf dem Berg.
Die ursprüngliche Kapelle wurde 1691 bis 1701 zu einer barocken Wallfahrtskirche erweitert.
Das Gnadenbild "Maria Hilf" ist die in Vilsbiburg angefertigte Kopie eines Werks (ca. 1520) von Lucas Cranach,
es wurde 1687 in der Kalvarienkapelle auf dem Maria-Hilf-Berg aufgestellt.
(Weningstich um 1700)

1778 war der Thaler Zahlungsmitttel. Der Silberwert (ca. 28 Gramm) sollte dem Goldwert eines Guldens (guldin = golden) entsprechen. Vorausgehend prägte Florenz seit 1262 standardisierte Goldmünzen (Florene) mit einem Goldgehalt von etwa 3,4 Gramm, daher die Abkürzung fl für die vergleichbaren Gulden.
Die Inschrift des Madonnentalers von 1778, er wurde zuletzt als Schmuck in Vilsbiburg getragen, lautet:
CAR(olus) TH(eodorus) D(ei) G(ratia) C(omes) P(alatinus) R(heni), U(triusque) B(avariae) D(ux), S(acri) R(omani) I(mperii) A(rchidapifer) et EL(ector), D(ux) I(uliae), C(liviae) et M(onitum)
Karl Theodor, von Gottes Gnaden Pfalzgraf bei Rhein, Herzog von beiden Bayern (gemeint sind Ober- und Niederbayern, früher zwei Herzogtümer), Erztruchsess des Heiligen Römischen Reiches und Kurfürst, Herzog von Jülich, Kleve und Berg
(Slg. E. Przybilla)

1808 gab es in Vilsbiburg zwölf Brauer, mehrere Weber und Tuchmacher sowie diverse Handwerker.

Ausschnitt aus dem Ortsblatt Vilsbiburg von 1813
(Landesbibliothek Bayern, Ortsblatt Vilsbiburg)

Auf diesem faltbaren Pilgerbrief von 1861 steht noch die Barockfassade.
(Slg. H. Späth)

1870 wurden nach mehrjähriger Diskussion um das Postgeheimnis Correspondenzkarten, bald darauf Postkarten, mit halbem Briefporto zugelassen; zur Wahrung des Briefgeheimnisses ohne Feld zur Absenderangabe, wie auch heute noch bei Ansichtskarten. Diese Postkarte wurde am 12. Mai 1875 aus Vilsbiburg abgeschickt.
(Slg. E. Gruß)

Jubiläumsbild 1886: 200 Jahre Wallfahrt Mariahilf.
1832 musste die Barockkirche wegen Baufälligkeit abgerissen werden.
In den Jahren 1832 bis 1836 wurde die heutige Kirche zunächst im Barockstil erneuert.
Später wurden Fassade und Türme neuromanisch umgestaltet.
(Slg. H. Späth)

Vilsbiburg, Wallfahrtskirche Maria Hilf. Holzstich.
In: Kalender für katholische Christen auf das Jahr 1888.
(Bild: Mit Erlaubnis der Staatlichen Bibliothek Passau)

Der Stadtplatz 1882 mit Unterem Tor und angrenzenden Bürgerhäusern.
Im ersten Haus links im Bild befand sich seit 1819 die Apotheke.
(Slg. Heimatmuseum)

In der Bahnstraße bewirbt im Frühjahr 1894 Herr Roth Velocipede ...
(Vilsbiburger Anzeiger vom 19.4.1894)

... und der Vilsbiburger Velociped=Club lädt zum Radlausflug.
(Vilsbiburger Anzeiger vom 19.4.1894)

Die beiden Arzneimittelschachteln aus einer Vilsbiburger Hausapotheke zeigen,
dass sich die Vilsbiburger schon vor 1900 nicht auf Hausrezepte und vor Ort hergestellte Arzneimittel beschränkten:
Die Brusttabletten für 18 Kreuzer wurden vor 1872 aus der Landshuter Löwenapotheke bezogen,
das Abführmittel aus indischer Tamarinde stammt aus Gotha.
(Slg. E. Przybilla)

1896 der Stadtplatz mit Blick zum Oberen Tor.
Der Torturm wurde im 15. Jahrhundert als wuchtiger Wehrbau errichtet und erhielt seine Renaissancehaube um 1540.
(Slg. Heimatmuseum)

In seiner Zeitung, dem Vilsbiburger Anzeiger, bewirbt G. Mertel auch seine Brillen und Zwicker.
(Vilsbiburger Zeitung vom 6.1.1894)

Bau des Bahnhofs um 1882/83. Im Vordergrund die Ziegeltrocknungsanlage einer lehnerschen Ziegelei.
Der Bau der Eisenbahnstrecke mit Bahnhofs-, Nebengebäuden und Eisenbahnbrücken erforderte große Mengen an Ziegelprodukten.
(Foto Anton Wagner)

Der Eisenbahn-Fahrtenplan vom 1. Mai 1894 der Strecke München–Landshut–Vilsbiburg–Passau
(Beilage zum Vilsbiburger Anzeiger Nr. 51/1894)

Vilsbiburger Trachtengruppe 1895
(Bayerisches Nationalmuseum)

Die Danksagung nach der Beerdigung von Josef Lehner (geb. 19.8.1835, gest. 1.2.1894).
Er war eigentlich Zimmermeister, ab 1881 betrieb er ein Baugeschäft und ab 1887 zwei Ziegeleien in Bahnhofsnähe, die angeblich bis Tirol und an den Münchner Hof lieferten.

Drei Söhne führten den Betrieb fort, der Planreisser Sepp plante (1903) und erbaute (1905)
das heutige Rathaus als privates Wohnhaus für den Privatier Paul Söll. (Postkarte von 1903)
(Slg. H. Späth)

Die Reckturner des am 6. November 1893 gegründeten Männer-Turn-Vereins 1895 auf dem Turnerball
(Slg. E. Przybilla)

Mitgliedskarte des Männer-Turn-Vereins Vilsbiburg vom 13. April 1897
(Slg. E. Przybilla)

Einladung zum großen plastisch-mechanischen Diorama in der Brauerei Eckart 1894
(Annonce im Vilsbiburger Anzeiger vom 4.1.1894)

"Mondscheinkarte" Vilsbiburgs (datiert 5.8.1898),
hierzu wurde eine Tagaufnahme auf dunklen Karton gedruckt und der Mond beim Druck ausgespart.
(Slg. H. Späth)

Einladung des Vilsbiburger Renn-Vereins zum Pferde=Schlitten=Rennen 1894
(Annonce im Vilsbiburger Anzeiger vom 4.1.1894)

Gruss aus Vilsbiburg. Hier hat der Zeichner gleich zwei Züge ins Bild eingefügt (datiert 5.7.1899):
Einer kommt von links aus Landshut, einer wartet rechts am Bahnhof Vilsbiburg.
(Slg. H. Späth)

Annonce des Vilsbiburger Bürstenmachers Weindl 1894
(Vilsbiburger Anzeiger vom 13.1.1894)

Vilsbiburg mit Verlauf der Bahnlinie (Felle 1900)
(Slg. H. Späth)

Das Sau=Comite der Schützengesellschaft sucht Faschingssau, möglichst mit Bewerbungsfoto.
(Vilsbiburger Anzeiger vom 1.2.1894)

Vilsbiburger Ansichtskarte mit der kolorierten Darstellung des Marktes 1447 (datiert 10.9.1899);
auf der Karte weiter oben lautet die Jahreszahl des gleichen Bildes allerdings 1476.
(Slg. Hauner und Gruß)

Vilsbiburg, koloriert, aus östlicher Richtung, Verlag Graf, Vilsbiburg (datiert 21.2.1900)
(Slg. H. Späth)

Der Vilsbiburger Uhrmacher Demand wirbt 1894 für seine silbernen oder goldenen Zylinder- und Remontuhren.
(Vilsbiburger Anzeiger vom 19.5.1894)

Vilsbiburg mit Maria Hilf, Karte der Kunstanstalt Nürnberg (datiert vom 6.3.1901)
(Slg. H. Späth)

Der Marktplatz Vilsbiburgs (datiert 28.12.1901)
(Slg. H. Späth)

Kutscher auf seinem Kutschbock vor der Spitalkirche (Datum unbekannt)
(Slg. L. Lohr)

Der Marktplatz mit Unterem Tor und die Maria-Hilf-Kirche 1902, Verlag Meierholzner, Vilsbiburg
(Slg. H. Späth)

Vilsbiburger Prägekarte um 1900 mit Maria Hilf und Marktplatz
(Slg. E. Gruß)

Geprägtes, ca. 10 mal 6 Zentimeter großes Andachtsbild (um 1900?),
die Bildchen wurden zum Beispiel ins Gebetbuch eingelegt.
(Slg. E. Przybilla)

Steinmetzfamilie Klopfer auf dem Vilsbiburger Friedhof um 1900
(Slg. M. Klopfer)

Auf dieser Ansichtskarte von 1902 stehen noch das Untere Tor
und die hölzerne Vilsbrücke (Abbruch 12.1.1903), Verlag Babette Graf.
(Slg. H. Späth)

So sah Zeichner Joh. Graf Vilsbiburg 1902: Pfarrkirche, daneben Knaben- und Mädchenschule, Maria Hilf sowie Rettungsanstalt und Distriktkrankenhaus. Die Mädchenschule wurde 1892/3 errichtet, 1930 für Schulschwesternwohnungen aufgestockt und 1982 abgebrochen.
Vorübergehend beherbergte die Mädchenschule auch das Heimatmuseum.
(Slg. H. Späth)

Fleißbildchen der Mädchenschule aus dem Ars-sacra-Verlag (um 1934):
Die Weisheit tragen wir am Rücken,
Ein wenig auch in unsern Blicken,
Die wundersamste geht daneben;
Als Jesus Christ mit uns durchs Leben.
(Slg. E. Przybilla)

Der Marktplatz 1903, kurz vor Abriss des Unteren Torss, zart koloriert, Verlag Mertel, Vilsbiburg
(Slg. H. Späth)

Abbruch des Unteren Tors 1903, gleichzeitig wurde die hölzerne Brücke durch eine Eisenkonstruktion ersetzt.
1895: Private Gründung eines Elektrizitätswerks, das seit 1897 Elektrizitätswerk Vilsbiburg heißt.
Zur Jahrhundertfeier 1900 erstrahlten zum ersten Mal mehrere elektrische Bogenlampen im neuen Saal des Posthalters Urban.
Rechts im Bild einer der damaligen großen Dachständer für Stromversorgung bzw. Telefonleitungen.
(Foto Bergmann)

Vilsbiburg 1903 auf einer Panoramakarte, die in der Mitte zusammengeklappt wurde, Verlag Graf
(Slg. H. Späth)

Diese Ansichtskarte seiner Dampfziegelei und Falzziegelfabrik verschickte Herr Ulrich am 1. November 1904.
(Slg. H. Späth)

Andenken an Maria Hilf (datiert 23.8.1904)
(Slg. H. Späth)

Bevor nach dem Krieg der Schuldenberg bebaut wurde, führte hier (1905) ein Kreuzweg den Hang hinauf.
(Slg. H. Späth)

Die Stahlfachwerkträger der neuen Eisenbrücke wurden vom 20. April bis 15. Juni 1903 aufgestellt.
An den Brückenenden standen jeweils zwei Obeliskenpaare mit durchbrochenen Granitgeländern; Karte datiert 5.3.1906.
(Slg. H. Späth)

Vilsbiburg; die Kuppel der Pfarrkirche wurde ca. 1904 renoviert (Karte ca. 1906).
(Slg. H. Späth)

Der Sommerturnplatz des Männer=Turnvereins Vilsbiburg ca. 1905
(Slg. E. Przybilla)

Bierbrauerei und Gasthof von G. Schöx mit Schöxkeller und Sommerturnplatz (datiert 12.6.1906)
(Slg. Hauner und Gruß)

Der Vilsbiburger Marktplatz mit Rindergespann, ca. 1906. Rechts im Bild das Rathaus.
Dort zog 1900 das Postamt ein und eröffnete am 1. Januar 1901 die staatliche Telefonanlage.
Dazu gehörte der mächtige Dachständer mit zahlreichen Telefonabzweigungen.
(Slg. H. Späth)

Vilsbiburger Ballonkarte mit Drehscheibe; damit konnten unterschiedliche Motive eingestellt werden;
hier das Kriegerdenkmal an der Bergstraße (datiert 22.8.1906).
(Slg. Hauner und Gruß)

Vilsbiburg mit Pfarrkirche und Oberem Tor (datiert 12.9.1906)
(Slg. Hauner und Gruß)

Der obere Vormarkt Richtung Osten (datiert 12.6.1906)
(Slg. Hauner und Gruß)

Das Café F. X. Vogt am oberen Vormarkt mit schöner Jugendstilausstattung;
dazu gehörte eine Essig- & Spirituosenfabrik sowie ein Wein- & Zigarrengroßhandel (datiert 9.10.1909).
(Slg. Hauner und Gruß)

Maria Hilf (datiert 7.6.1907)
(Slg. H. Späth)

Marktplatz, der Kutscher ist vermutlich eine Fotomontage (datiert 26.6.1907).
(Slg. H. Späth)

Eine Felle-Karte Vilsbiburgs; Felle zeichnete über 1000 Motive aus der Vogelperspektive (datiert 1907).
Nette Details: Bauern bei der Heuernte rechts unten, Dame mit Sonnenschirm links unten.
(Slg. H. Späth)

Darstellung von Maria Hilf des Verlages Meierholzner, Vilsbiburg (datiert 1907)
(Slg. H. Späth)

"Mondscheinaufnahme" Vilsbiburgs mit Wäscherin auf dem Waschsteg (datiert 1907)
(Slg. H. Späth)

Vilsbiburg Unterer Markt (1908?)
(Slg. H. Späth)

Die ehemaligen lehnerschen Ziegeleien wurden, nachdem sie kurz im Besitz der Herren Vogt und Aschenbrenner waren,
von Herrn Jakob Mey übernommen.
(Vilsbiburger Anzeiger vom 5.12.1908)

Mondscheinkarte Vilsbiburgs mit Brücke und Marktplatz (datiert 1.3.1909)
(Slg. E. Gruß)

Maria Hilf ca. 1910
(Slg. H. Späth)

Maria-Hilf-Kapelle Innenansicht 1910 mit neuromanischer Ausmalung.
In der Kirche und in verschiedenen Nebenräumen gab es Weihkerzen und Votivtafeln.
(Slg. Hauner und Gruß)

Vilsbiburgs Schreiner Wittmann (um 1910?)
(Slg. H. Späth)

Mondscheinkarte Vilsbiburgs (datiert 22.5.1910)
(Slg. Hauner und Gruss)

Am 20. November 1910 um 11 Uhr vormittags eröffnete das Ortsmuseum Vilsbiburg;
der Eintritt kostete je nach Besuchsdauer zwischen 10 und 20 Pfennig.
(Slg. E. Przybilla)

Sailerei von Georg Sachenbacher ca. 1910 in der Seyboldsdorfer Straße 2, Vilsbiburg.
Rechts der Haustür das Ausstellungsfenster mit den Seilen.
Es gab schon eine Straßenbeleuchtung.
(Slg. E. Przybilla)

Einfahrt zum Oberen Tor (datiert 10.2.1912).
Der Fußgängerdurchgang rechts der Durchfahrt wurde erst 1902 im Rahmen einer Verkleinerung der Spitalkirchensakristei angelegt. 1936 folgte der Fußgängerdurchgang auf der anderen Seite ...
(Slg. H. Späth)

Wackerbauer oder Kindlmühle (datiert 27.8.1912)
(Slg. H. Späth)

Am 1. Oktober 1912 wurde die Postomnibuslinie Vilsbiburg–Reisbach eröffnet,
hier die geschmückten Wägen mit Ehrengästen vor der Abfahrt am Marktplatz in Vilsbiburg.
(Slg. L. Lohr)

Anlässlich des Besuchs von König Ludwig III. am 18. Juni 1914 in Vilsbiburg festlich geschmückter Bahnhof
(Bericht vom Besuch des Königs in Vilsbiburg.pdf)
(Slg. E. Przybilla)

Seit 4. August 1914 herrschte der Erste Weltkrieg.
Hier ein zugehöriges Vilsbiburger Ansichtskartenmotiv (datiert 20.11.1915).
(Slg. H. Späth)

Landsturmmusterung 16. März 1915 in Vilsbiburg
(Sammlung H. Mirtes)

Seit 1911 konnten auch Frauen Mitglied im Männer-Turnverein werden.
Hier die Frauenturnriege von 1915, natürlich unter männlicher Anleitung.
Die Geistlichkeit intervenierte noch 1925 beim Vorstand
gegen Hosenkleidung, Schauturnen und Wettkämpfe von Mädchen und Frauen.
(Slg. E. Przybilla)

Die Bebauung Vilsbiburgs 1915; über die Eisenbahnbrücke fährt gerade eine Dampflok (datiert 24.6.1915).
(Slg. H. Späth)

Vilsbiburg von Norden mit dem außerhalb liegenden Bahnhof (ca. 1916).
Eine Militäreinheit sollte 1919 die Eisenbahnbrücke bewachen.
Bei Auseinandersetzungen starben dabei am 26. April an diesem Vilsbiburger Bahnhof zwei Menschen.
(Slg. H. Späth)

Das Vilsbiburger Kriegerdenkmal, errichtet 1904, auf einer Karte mit dem Leipziger Völkerschlachtdenkmal von 1914 (datiert 26.2.1916)
(Slg. H. Späth)

Auf dieser Karte des Kriegerdenkmals unten rechts ein weiß-blauer Wegweiser nach Velden und München (1915).
Das Standbild musste 1942 als Metallspende abgeliefert werden.
Inzwischen hat ein Mäzen wieder eine Nachbildung anfertigen lassen.
(Slg. H. Späth)

Die Landshuter Straße 1918
(Slg. Hauner und Gruss)

Revolutionsunruhen am Kriegsende führten zum Sturz des bayerischen Königs Ludwig III. am 7. November 1918 in München
und zur Abdankung von Kaiser Wilhelm II. am 9. November 1918 in Berlin:
Der Erste Weltkrieg endete am 11. November 1918.
Die Revolution erreichte Vilsbiburg:
Anordnungen des Arbeiter-, Bürger- und Bauernrates vom 16. November 1918.
(Foto: Archiv Heimatmuseum Vilsbiburg)

Am 26. April 1919 starben nach einer Schießerei am Vilsbiburger Bahnhof im Rahmen von Revolutionsunruhen zwei Menschen in einer Auseinandersetzung des Arbeiterrates mit aus Landshut anrückendem Militär:
der Drechselmeisterssohn Albert Ruppert aus Vilsbiburg (8. Klasse Gymnasium)
und Ferdinand Spitzberger, Söldnerssohn in Giersdorf, 23 Jahre alt.
Hier: Maschinengewehr am Bahnhof Vilsbiburg am 25./26. April 1919.
(Foto: Archiv Heimatmuseum Vilsbiburg)

Vilsbiburger Notgeld war ein Versuch, der Wirtschaftskrise zu entkommen (1917/1920).
(Slg. H. Späth)

Vilsbiburg im Jahr 1919 von Süden
(Slg. H. Späth)

Kutscher neben dem Oberen Tor, vor dem heutigen Heimatmuseum
(Slg. L. Lohr)

Vilsbrücke mit Markt, in der Vils die Waschflöße (datiert 23.3.1920)
(Slg. H. Späth)

Bei Ostermeier gab es Nähmaschinen und Fahrräder.
1923 wurde die KFZ-Werkstätte eröffnet.
(Slg. Ostermaier GmbH)

Die Werkstätte 1923
(Slg. Ostermaier GmbH)

1924 starb der Kapuzinermönch Viktrizius.
Durch den Kauf seiner Kleidungsstücke unterstützten Gläubige den Orden.
Der Seligsprechungsprozess von Pater Dr. Viktrizius Weiss liegt zur Bearbeitung dem Vatikan vor.
Vielleicht bekommt das Vilstal damit einen zweiten Heiligen.
(Slg. E. Przybilla)

1926 bestellte Vilsbiburg sechs neue Glocken bei der Gießerei Hahn in Landshut.
(Landauer Bote und Anzeiger vom 11.6.1926)

Hitler sprach am 6. März 1927 in der Vilsbiburger Gewerbehalle, sein erster öffentlicher Auftritt nach Entlassung aus der Festungshaft.
Unterm Tisch zwei Beine, deren Oberkörper wegretuschiert ist. Sie gehören Gregor Strasser.
Strasser war Apotheker in Landshut, Teilnehmer am Hitlerputsch 1923, geriet später jedoch in Gegensatz zu Hitler.
Er wurde am 30. Juni 1934 im Rahmen einer Parteisäuberungsaktion (sogenannter Röhm-Putsch) im Gestapo-Hauptquartier in Berlin ermordet. 
(Foto: Archiv Heimatmuseum Vilsbiburg)

Das katholische Vereinshaus St. Joseph 1927
(Slg. H. Späth)

Ankündigung der Liebfrauenfestspiele Vilsbiburg 1928 im Kurier für Niederbayern
(Slg. H. Späth)

Zahlreiche Vilsbiburger Laiendarsteller machten mit. Hier die von Dubowsky fotografierte Kreuzwegszene.
Für diese Spiele (1922–1932) entwarf Joseph Elsner jun., der Architekt der Dietelskirchner Jugendstilkirche, zwanzig Bühnenbilder, die von seiner Jerusalemreise inspiriert waren.
(Slg. E. Przybilla)

Ein Festspielhaus wurde schon 1924 angedacht.
Fast wäre Vilsbiburg so berühmt geworden wie Oberammergau!
(Slg. E. Przybilla)

Altarraum des Karmeliterinnenklosters (datiert 7.7.1928)
(Slg. H. Späth)

Besuch des Radlervereins Bavaria Bodenkirchen (hier in Korsoaufstellung) in Vilsbiburg um 1928
(Slg. L. Lohr)

Programm des Dionysi-Marktes von 4. bis 10. Oktober 1928
(Slg. H. Späth)

Kaffee oder Kaffeemischungen mit 10 bis 20 % Kaffee gab es 1928 von der Groß-Rösterei Brandl, Telefonnummer 10!
(Slg. H. Späth)

1928 verkaufte Michael Ostermaier fünf verschiedene Marken, aber keine VWs.
(Annoncen aus dem Kurier für Niederbayern vom 25.5.1928)
(Slg. H. Späth)

Am 1. April (!) 1929 wurde der Marktgemeinde Vilsbiburg die Genehmigung erteilt, wieder die frühere Bezeichnung "Stadt" zu führen.

Die Mayersche Apotheke am Stadtplatz 7 1925 mit Dreiecksgiebeln, Pflanzenornamentik im Giebelfeld
und Giebel mit Rundbogenfries.
Das Haus wurde mittlerweile abgebrochen und in ähnlichem Stil wieder errichtet.
(Slg. R. Fischer)

Apotheker Mayer im Labor ca. 1933
(Slg. R. Fischer)

Medikamentenherstellung in der Apotheke ca. 1933
(Slg. R. Fischer)

Selbst hergestellt wurden in den 1950ern zum Beispiel Milch- und Mastpulver, Schmerzmittel
sowie – wie auch heute noch – Gesundheitstees.
(Slg. R. Fischer)

Bericht vom Vilsbiburger Schweinemarkt
(Geisenhausener Zeitung vom 1.1.1933)

Das Klösterl aus der Luft (ca. 1930)
(Slg. H. Späth)

Ca. 1930 verkaufte auch die Gross-Rösterei Backofen und Grünzweig Kaffee in Vilsbiburg, hier eine Kaffeetüte.
(Slg. H. Späth)

Stadtplatz, ca. 1930?

Das Programm des Lichtspielhauses Vilsbiburg im Januar 1933
(Geisenhausener Zeitung vom 5.1.1933)

Der Vormarkt ca. 1932. Die Fassadengestaltung des Hauses in der Mitte erfolgte 1880 mit neugotisch getrepptem Spitzbogenfries. Hier arbeitete der Schmied.
(Slg. H. Späth)

Ankündigung großer Schlittenrennen des Rennvereins Vilsbiburg für den 25. Januar 1933
(Geisenhausener Zeitung vom 24.1.1933)

Die Baugeschichte der Maria-Hilf-Wallfahrtskirche, dargestellt anlässlich des 200-jährigen Todestages des Stifters Donatus Orelli am 2. September 1934.
Fast sprichwörtlich sind noch immer die verweinten jungen Ehefrauen, die mit hochrotem Kopf den einen Beichtstuhl von Mariahilf verließen und in den nächsten gingen, zu einer Zeit, als noch kein Papst Franziskus die Meinung vertrat, dass sich Katholiken nicht wie die Karnickel vermehren müssten.
(Slg. E. Przybilla)

Annoncen der Firma Ostermeier 1933 für Räder und Nähmaschinen
(Geisenhausener Zeitung vom 24.1.1933)

Seit 1935 wurden die Autofahrer mit einer überdachten Tankstelle verwöhnt.
Verkauft wurden Ford und DKW.
(Slg. Ostermaier GmbH)

Die Druckluftpumpe nutzt hier auch ein Vater mit seinem Sohn für das Kinderfahrrad (ca. 1935).
(Slg. Ostermaier GmbH)

Dezember 1935: Die Autounion senkte die Festpreise ihrer DKW-Modelle.
(Slg. Ostermaier GmbH)

Luftbild Vilsbiburgs (ca. 1936?)
(Slg. Hauner und Gruss)

1942 gehörte Vilsbiburg zur bayerischen Ostmark, der Stadtplatz hieß Hindenburgplatz und die Stadthalle Hitlerhalle.
(Slg. H. Späth)

Am 1. Mai 1945 besetzten Amerikaner Vilsbiburg.
Hier ein amerikanischer Jeep in der Veldener Straße.
(Foto: Archiv Heimatmuseum Vilsbiburg)

Die von ungarischer SS am 1. Mai 1945 um 13 Uhr gesprengte Vilsbrücke wurde im Mai 1945 durch ein Provisorium ersetzt; rechts die zerstörte Brücke.
(Foto: Archiv Heimatmuseum Vilsbiburg)

Auf Anordnung der US-Alliierten mussten Parteimitglieder die Ermordeten der Todesmärsche um Vilsbiburg exhumieren.
(Foto: Archiv Heimatmuseum Vilsbiburg)

Sie wurden auf dem Vilsbiburger KZ-Friedhof beerdigt.
Auf Befehl der Alliierten bestand für die Vilsbiburger Anwesenheitspflicht.
(Foto: Archiv Heimatmuseum Vilsbiburg)

Amerikanische Militärparade am Stadtplatz Vilsbiburg am 18. August 1945
(Slg. H. Späth)

Seelenrettung 1946 in Vilsbiburg ...
(Slg. E. Przybilla)

... durch die hl. Mission von Kapuzinerpatres vom 12. bis 20. Oktober 1946
(Slg. E. Przybilla)

1949 bekam die Stadtpfarrkirche neue Glocken.

1950 prägten VW-Käfer das Bild des Marktplatzes.
(Slg. Ostermaier GmbH)

Reklame von Omnibus Ecker ca. 1950
(Slg. H. Späth)

Maria Hilf und Klösterl (1950??)
(Slg. H. Späth)

Maria Hilf mit neuromanischer Ausmalung 1952
(Slg. H. Späth)

Der Leonhardiritt in Vilsbiburg 1952
(Slg. R. Wackerbauer)

Diese Karte gibt es zwei Ausführungen:
Nach dem Bau des neuen Krankenhauses wurde dieses etwas überdimensioniert einfach dazugezeichnet
(datiert 28.5.1953).
(Slg. H. Späth)

Mutterglück 1952 mit Blick auf die Stadtpfarrkirche

1954 war Paddeln die bessere Fortbewegungsart!

Auch der vilsnahe Stadtplatz stand unter Wasser.

Ebenso die untere Stadt

Bis 1955 verteilte das Rote Kreuz in Vilsbiburg Carepakete.
(Foto: Archiv Heimatmuseum Vilsbiburg)

Am 18. Februar 1955 bekam die Stadt wieder ihr altes Wappen.

Traumauto 1956: ein Karmann-Ghia
(Slg. Ostermaier GmbH)

Der Stadtplatz 1959

Am Stadtplatz nahe der Vilsbrücke war Herr Mühlbauer als Kürschner tätig,
hier eine seiner Muffschachteln.
(Slg. E. Przybilla)

Die Abfüllanlage der Limonadenfabrik Meier mit den schweren Holztragln in der Bergstraße 1960
(Slg. H. Späth)

Der Vilsbiburger Leonhardiritt am 12. November 1960
(Slg. E. Przybilla)

Vilsbiburger Bierdeckel aus den 1960ern.
Alle Vilsbiburger Brauereien stellten den Braubetrieb ein:
Brauerei Mayerhofer 1938, Brauerei Schöx 1954, Brauerei Aschenbrenner 1965, Aktienbrauerei Vilsbiburg 2001.
(Slg. E. Przybilla)

Vilsbiburg 1978
(Slg. Dietl mit Genehmigung Schöning Verlag, Lübeck)

Vilsbiburg 1988
(Slg. Dietl mit Genehmigung Schöning Verlag, Lübeck)

Vilsbiburg 1988
(Slg. Dietl mit Genehmigung Schöning Verlag, Lübeck)

Weihnachtsbeleuchtung am Stadtplatz (datiert 21.12.1989)
(Slg. H. Späth)

Link zu Vilsbiburg heute  
  Film der Stadterhebungsfeier von 1929 Vilsbiburger Stadtpfarrkirche


zuletzt geändert am 14.06.2025, 22:58

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