Aus der Geschichte von Aufhausen, Rengersdorf und - auf der gegenüberliegenden Vilsseite - Reichersdorf
Herzog Tassilo verschenkt bereits 769 Besitz in Aufhausen (Ufhusin) an die Kirche in Mosen.
1357 bekommt Aufhausen Hofmarksrechte, die Freiherren von Closen werden Hofmarksbesitzer bis ins 18 Jh.
Ein Schloss gibt es allerdings nicht.
Aufhausen in der Churbayerischen Landbeschreibung Wenings (herausgegeben 1723)
(Eigentum der Bayer. Staatsbibliothek München)
Bereits 1752 gibt es ein Schul- und Mesnerhaus.
Vor der Bauernbefreiung (1848) bekommt die Pfarre Aufhausen Abgaben von abhängigen Bauern und Handwerkern,
z. B. vom Müller Prunn 1843 ein Fixum für den Garten, ein "Gartengeld"
Für lebendes Inventar liefert der Müller in Prunn "Blutzehent":
Blutzehent
a/in Natur
von Gänsen, Enten,
Hühnern, Schweinen
und Lämmern
das 10. Stück mit Über
zählung von einem
Jahr auf das andere
b/ in bestimmten
Geldabträgen
von jeder Kuh 1 Kr(euzer)
Pfarre Aufhausen
(Slg. A. Gierl)
Bierbrauereibesitzer Josef Mayer lädt für den Josefitag zur Namenstag-Feier.
(Landauer Bote vom 21.3.1896)
Knapp 6 Monate später ist Zwangsversteigerung in der Mayer´schen Brauerei zu Aufhausen.
(Landauer Bote vom 12.9.1896)
Sterbebild der am 21. Juli 1902 im 62. Lebensjahr verstorbenen tugendsamen Jungfrau Kathr. Stinglhammer
(Slg. M. Niedermaier)
Ansichtskarte Aufhausens mit Dampflok.
Die Dampflok der 1903 eröffneten Linie fährt gerade aus dem Bahnhof aus,
das daneben erbaute Toilettenhäuschen wurde wieder schön restauriert.
(Slg. Surner)
Ansichtskarte Aufhausens, dat. 11.8.1913:
Graf v. Arco Valley´sche Restauration, Pächter Johann Heubl und Bahnhof, dat. 11.8.1913
Bestellung des Aufhausener Wirts Heubl beim Adldorfer Metzger vom 11.8.1913:
Sei so gut
und schicke
2 Mark Leberkäs
2 M Preßsack
3 Dutz. Würst ...
Winterfahrplan 1914/15 der Pferdepostverbindung Aufhausen - Eichendorf vor Eröffnung der Nebenbahn
Im Kriegsjahr 1915 wird im Gasthaus Buchner das Weihnachtsspiel Der Engelein Krieg aufgeführt.
(Landauer Bote und Anzeiger vom 12. Januar 1915)
1921 gründet der Geistliche Rat Schmidbauer mit mehreren Aufhausenern den Obstbau- und Bienenzuchtverein.
Frau Korneder nimmt ihre beleidigenden Äußerungen gegenüber Herrn Schönhofer zurück!
(Landauer Bote und Anzeiger vom 24.2.1926)
Einladung zur Hochzeitsfeier
(Landauer Bote und Anzeiger vom 24.2.1926)
2 Tage später: Eingetretener Hindernisse halber findet die Hochzeitsfeier nicht statt!
(Landauer Bote und Anzeiger vom 26.2.1926)
Nach der Machtergreifung Hitlers am 30.1.1933 findet im Büchsenholz ein Geheimtreffen statt.
Besprochen werden Möglichkeiten, die gräfliche Familie Arco zu verstecken, falls sie eine sichere Unterkunft brauchen sollte.
(Foto Slg. J. Eberhardt)
Sterbebild des Oberlehrers Ludwig Hirsch vom 31.7.1934
Die Aufhausener feiern im Oktober 1935 im Büchsenholz den 25.Geburtstag von Gräfin Sophie von Arco auf Valley,
geb. am 12.10.1910. Sie heiratete 1939 Ludwig Iberer aus Landau. Sie starb am 29.6.1994 in Landau.
Sophie sitzt mit Faltenrock im Vordergrund.
Mit auf dem Bild in der 1. Reihe Xaver Mayer, Müller in Prunn und in der 2. Reihe Georg Renner aus Rengersdorf
(Foto H. Steindl, Slg. H. Seidl)
Das Zeugnis der landwirtschaftlichen Berufsschule vom 12.8.1938 enthält auch eine Benotung im Fach Völk. Unterricht
Poststempel Aufhausen vom 19.1.1950 mit 2 Pf. Notopfer Berlin
(Slg. G. Kölzer)
Aufhausen 1964
(Foto L. Kriegl)
Das ehemalige Messnerhaus mit Freskomalerei ist inzwischen abgerissen, hier eine Aufnahme vom 14.7.1996
(Foto L. Kriegl)
Aufhausen 1984 mit Kirche St. Michael, Aussegnungshalle und Garage für den Leichenwagen
(Foto L. Kriegl)
Der Kircheninnenraum 1988
(Foto L. Kriegl)
Am 5.8.1989 wird in Anwesenheit von Bürgermeister Wagner der Bockerlbahnradweg eingeweiht
(Foto L. Kriegl)
Festzug zur Kirche beim 125. Gründungsfest der FFW Aufhausen am 28.5.1995
(Foto L. Kriegl)
Die Fahnen der befreundeten Wehren beim 125. Gründungsfest am 28.5.1995
(Foto L. Kriegl)
1995 hatte Aufhausen noch eine eigene Bankfiliale mit eigenem Filialleiter
(Foto L. Kriegl)
Die Ausgrabungen von 1997 brachten den sensationellen Fund der Venus von Aufhausen
(Foto L. Kriegl)
Ca. 4000 v. Chr. entstand die Venus von Aufhausen, ein Gefäß in Menschenform.
Gefunden wurde sie in der ehemaligen Kellergrube einer jungsteinzeitlichen Siedlung, wo man sie quasi bestattet hatte.
Rengersdorf
Letzte Warnung an die Rengersdorfer Waldfrevler 1916
(Landauer Bote und Anzeiger vom 12.2.1916)
Die FFW Rengersdorf bekommt 1926 eine neue Feuerlöschmaschine, die erste Motorspritze.
(Landauer Bote und Anzeiger vom 21.8.1926)
Der Eisenreichhof in Rengersdorf ca. 1928
(Slg. L. Kriegl)
Auflegen der Getreidegarben in Rengersdorf 1935
(Slg. L. Kriegel)
Abendliche Heimkehr auf den Eisenreichhof in Rengersdorfer 1933,
barfuß oder in Holzschuhen
(Slg. L. Kriegl)
Die Rengersdorfer Kirche vor 1927
(aus: Die Kunstdenkmäler von Bayern, Bezirksamt Landau a. I. 1926)
Bis 1960 gibt es jeweils am 6. November auch in Rengersdorf einen Leonhardiritt;
auf dem Weg zur Kirche.
(Slg. N. Söltl)
Pferdesegnung
(Slg. N. Söltl)
Der Andacht folgt das Glücksspiel im Wirtshaus (Rengersdorfer Spielbrett).
(Slg. N. Söltl)
In späteren Jahren werden Traktoren gesegnet.
(Slg. N. Söltl)
Die Reichersdorfer Kirche um 1926
(Die Kunstdenkmäler von Bayern, Bezirksamt Landau a. I., 1926)
Die Reichersdorfer Kirche um 1926
(Die Kunstdenkmäler von Bayern, Bezirksamt Landau a. I., 1926)
In der Pfarrkirche der Grabstein des 1530 gestorbenen Heinrich Waller
mit lebensgroßem Reliefbild des Verstorbenen in Ritterrüstung mit Schwert und Lanze;
mehrere Ahnenwappen
(Die Kunstdenkmäler von Bayern, Bezirksamt Landau a. I., 1926)
Ca. 5 m hohes Epitaph für den am 2.11.1600 gestorbenen Wolf Buchleitner und seinen beiden Hausfrauen
in der Reichersdorfer Pfarrkirche.
Über dem dreiteiligen Grabstein ein großer Renaissanceaufbau
(Die Kunstdenkmäler von Bayern, Bezirksamt Landau a. I., 1926)
Der Pfarrhof zu Reichersdorf verkauft 1926 sein landwirtschaftliches Inventrar
(Landauer Bote und Anzeiger vom 18.6.1926)
Am 13.10. folgt der Rest
(Landauer Bote und Anzeiger vom 13.10.1926)
Gastgeber Liendlbauer aus Landau organisiert im Januar 1896
einen Schlittenausflug (Schlittage) zu seinem Reichersdorfer Kollegen Forster
(Landauer Bote vom 16.1.1896)
Wirt Matthäus Forster lädt zur Namenstagsfeier in Reichersdorf
(Landauer Bote vom 17.9.1896)
Der neue approbierte Bader Limbrunner empfiehlt sich 1896 zur
chirurgischen Verrichtung, Wundbehandlung, Krankenpflege und Heilung von offenen Füßen;
er ist auch in der Lage Beinbrüche aufs Beste ... zu heilen.
(Landauer Bote vom 7.11.1896)
Ausschnitt aus einem kritischen, dreiteiligen Leserbrief zum geplanten Reichersdorfer E-Werk:
Wird der Bauer ... seine Pferde und Knechte feiern lassen?
(Landauer Bote vom 8.12.1896)
Das Programm des 25jähr. Jubiläums mit Fahnenweihe der FFW Reichersdorf am Sonntag, den 16.5.1897
(Landauer Bote vom 6.5.1897)
Reichersdorf lieferte 1899 Strom aus Wasserkraft nach Landau.
Als Reserveaggregat bei zu niederem Wasserstand wurde im April 1899 eine Dampfturbine installiert.
Den Transport dieses 450 Zentner schweren Lokomobiles vom Bahnhof Frontenhausen nach Reichersdorf übernahm 1899 der Haunersdorfer Posthalter Mittermeier, bis zu 20 Zugtiere mussten gleichzeitg angespannt werden; die 20 km-Fahrt dauerte 16 Tage, da die 25 cm breiten Eisenräder immer wieder versanken
(Slg. J. Straßenberger)
Das Elektrizitätswerk Reichersdorf (frgl. 1910)
(Sammlung Flexeder)
Reichersdorf mit Kramerladen, Kirche, Schule, Lagerhaus, Elektrizitätswerk und Lagerhalle (frgl. 1910)
(Sammlung Flexeder)
Einladung zur Christbaumfeier der FFW 1912
(Landauer Bote und Anzeiger vom 4.1.1912)
Rekordverdächtiger Reichersdorfer Maibaum 1914
(Landauer Bote und Anzeiger vom 5.5.1914)
Am Sonntag, den 24. Mai 1914 wird in Reichersdorf ein Fluß- und Sonnenbad mit bester Restaurierung eröffnet!
(Landauer Bote und Anzeiger vom 24.5.1914)
Und im Februar folgt der Faschingsball
(Landauer Bote und Anzeiger vom 1.2.1912)
Dank an die Feuerwehr Reichersdorf für Hilfe beim Brand in Aufhausen 1926
(Landauer Bote und Anzeiger vom 3.1.1926)
In der 2. Aprilhälfte 1945 kommt es nach einem Luftkampf zu zwei Flugzeugabstürzen.
Erst 2009 wird das Trümmerfeld endgültig untersucht und beseitigt.
Reichersdorf 1963
(Slg. Dietl mit Genehmigung der Familie Schauer)
zuletzt geändert am 01.03.2024, 20:15
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